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    Pathologisches Institut

    Universität vor 1848

    Die Würzburger Universität vor Virchows Amtsantritt 1849

    Wie alle bayerischen Universitäten litt auch die Würzburger Alma mater vor 1848 unter dem autokratischen Regime König Ludwigs I und der Vorherrschaft des Katholizismus, der Assistenten u.a. zum Gottesdienstbesuch zwang. Eine reaktionäre Politik hatte mehrere bekannte Würzburger Professoren aus ihren Ämtern getrieben, aus der medizinischen Fakultät u.a.

    • Gottfried Eisenmann, der sogar eingekerkert wurde. Mit ihm gab Virchow ab 1851 die "Jahresberichte über die Leistungen und Fortschritte in der gesamten Medizin" heraus.
    • Lucas Schönlein. Er flüchtete über die Schweiz nach Berlin, wo er vor 1849 einer von Virchows Lehrern wurde.

    Wegen ihrer progressiven Burschenschaften galt die Julius-Maximilians-Universität im Vormärz in der Hauptstadt München als besonders unzuverlässig. Mit den durch die Revolution von 1848 bewirkten Änderungen und dem Regierungsantritt von Max II besserten sich die Verhältnisse. Der neue König verfügte eine allgemeinpolitische Liberalisierung, welche auch und besonders der Universität zugute kam. Auch förderte er erfolgreich die Wissenschaften. In der Folge kamen, u.a. dank treffsicherer Berufungen des Dekans der medizinischen Fakultät, Franz Rinecker, eine Reihe renommierter Forscher aus dem bayerischen Ausland nach Würzburg, für die sich im Volksmund die Bezeichnung „Nordlichter“ einbürgerte (u.a. Virchow). Dank ihrer Arbeit erlebte die früher unter Döllinger und Schönlein so berühmte medizinische Fakultät in den 50er Jahren eine neue Blüte.