Intern
    Pathologisches Institut

    Institutsgebäude

    Gebäudegeschichte des Pathologischen Instituts

    Während seiner über 150-jährigen Geschichte residierte das Pathologische Institut der Universität Würzburg in vier verschiedenen Gebäuden:

    Als die Universität Würzburg 1845 einen Lehrstuhl für Pathologie einrichtete, gab es noch kein eigenständiges Institutsgebäude. Deswegen mußte der 1. Lehrstuhlinhaber, Bernhard Mohr, seinen Dienst in einem alten Barockgebäude antreten, das schon seit über 100 Jahren die Anatomie beherbergte: dem Gartenpavillon des Juliusspitals, der heutigen Poliklinik der Universität. Auch Mohrs Nachfolger, Rudolph Virchow, mußte sich nach seinem Amtsantritt 1849 noch 4 Jahre lang mit dem Provisorium begnügen.

    Als seit 1850 die Studentenzahlen dank des Pathologen <link v2 virchow.htm>Virchow und Anatomen Kölliker enorm stiegen, wurde es in dem ehrwürdigen Gebäude zu eng. Deswegen ließ das bayerische Kultusministerium einen Neubau errichten, das "Kollegiengebäude", welches die drei Kernfächer Anatomie, Physiologie und Pathologie unter einem gemeinsamen Dach vereinte. Die Pathologie blieb bis 1878 unter diesem gemeinsamen Dach, fühlte sich dort jedoch nicht glücklich und strebte schon bald nach topographischer Unabhängigkeit.

    Die 3. Heimstätte der Würzburger Pathologie war das erste, ausschließlich den eigenen Belangen dienende und in jeder Hinsicht funktionsgerechte Institut in der Köllikerstraße, welches 1878 bezogen wurde. Da der damalige Leiter der Pathologie, Eduard Rindfleisch, von Anfang an in die Planungen einbezogen wurde, entsprach das Ergebnis in jeder Hinsicht den Bedürfnissen der Pathologie. Trotzdem residierte die Pathologie nur 43 Jahre in dem Gebäude.

    Mit dem Umzug der Universitätskliniken an den Würzburger Stadtrand in Grombühl mußte die Pathologie als Dienerin der Klinik abermals die Koffer packen und 1921 einen Neubau am Rande der neuen Kliniken beziehen, ihr gegenwärtiges Domizil. Es blickt auf eine besonders wechselvolle Vergangenheit zurück, die eng mit der allgemeinen deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert verbunden ist. Zunächst gefährdete und verzögerte der 1. Weltkrieg lange Jahre die Fertigstellung des Gebäudes. Nach erfolgreichem Abschluß wurde es 24 Jahre später kurz vor Ende des 2. Weltkrieges so gründlich zerstört, daß seine weitere Nutzung unmöglich schien. Trotzdem stand es wieder auf. Heute übertrifft das Gebäude mit über 85 Dienstjahren bereits seine drei Vorgänger, die es zusammen auf 76 bringen.